
Orientierung
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur Thema in einer eingeschworenen Öko-Fuzzi-Blase, sondern in aller Munde. Zum Glück entwickelt sich in der Gesellschaft mehr und mehr ein Bewusstsein für die Brisanz des Klimawandels, denn seit einigen Jahren und vor allem im Sommer 2022 bekommen wir dessen globalen Auswirkungen vermehrt zu spüren. Um der globalen Erwärmung zumindest teilweise entgegenzuwirken, haben auch wir als Bergsportler*innen einige Hebel, welche im Verlauf dieser Lektion vorgestellt werden.
Gleichzeitig zu unserem privaten Handlungsfeld gibt es natürlich auch einige politische Rahmenbedingungen, welche sich um die nachhaltige Entwicklung kümmern.
SDGs
Die von der UN festgelegten Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung hinsichtlich sozialer, ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte. Diese basieren auf der Agenda 2030.
Alpenkonvention
Die Alpenkonvention ist ein Rahmenvertrag zum Schutz der Alpen, der von allen Alpenstaaten und der Europäischen Union unterzeichnet wurde.
8 Protokolle stellen die Basis zur Umsetzung verschiedener Maßnahmen mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung des Alpenraumes dar.
Fakten
Einen sehr großen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck haben wir durch unser Konsumverhalten. Daher sind viele Entscheidungen des Alltags wichtig für den Klimaschutz und die individuelle Nachhaltigkeit: Wie bewegen wir uns fort? Wie heizen wir unsere Wohnung? Was essen wir und welche Produkte kaufen wir? Die Antworten auf diese Fragen entscheiden, welche Menge an Treibhausgasen emittiert werden.
Aber beim Klimaschutz gilt: Jeder Beitrag zählt. Wir alle können dazu beitragen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Jeder und jede Einzelne kann nicht nur kiloweise, sondern sogar tonnenweise klimaschädliches CO2 vermeiden – bei sich selbst und bei anderen.

Durchschnittlich ist jede Person in Deutschland für die Emission von 11,17 Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich. Der EU-Durchschnitt liegt bei 8,6 Tonnen CO2e.
Auf den Weg machen
Ernährung
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser CO2-Budget. Je nach Studie beträgt der Anteil der Emissionen aus der Ernährung an den Gesamtemissionen bis zu 30%! Vor allem die Produktion von Fleisch als Nahrungsmittel hat einen hohen Wasser-, Futtermittel- und damit auch Flächenverbrauch zur Folge.

Für die Produktion von 1 KG Rindfleisch werden bis zu 15.300 Liter Wasser benötigt
– PETA Deutschland
Mit dieser Wassermenge, könnte man 1 Jahr lang täglich duschen. Deshalb lautet die Devise für klimafreundliche Ernährung: wenn dann “gutes” Fleisch. Dazu gehört grundsätzlich Fleisch, das nach den Kriterien des EU-Biosiegels, der Bio-Anbauverbände und dem Produktionsverband Neuland hergestellt wurde sowie so genanntes “Weidefleisch”, das von Tieren stammt, die ganzjährig auf der Weide standen. Gleichzeitig sind bei diesen Siegeln oft auch das Tierwohl und artgerechte Haltung berücksichtigt. Noch besser wäre es, ganz auf den Fleischkonsum zu verzichten und die Nährstoffe stattdessen über Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen.
Für Vegetarier ist ProVeg Deutschland eine gute Informationsquelle mit leckeren Rezepten.
Mobilität
Im Jahr 2019 war der Verkehrssektor für rund 164 Mio. t Treibhausgase verantwortlich und trug damit 20 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Dieser relative Anteil ist gegenüber 1990 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Damit ist der Verkehr der einzige Sektor, der in den vergangenen Jahrzehnten seine Treibhausgasemissionen nicht mindern konnte. Daher ist die Devise auch hier: wo immer möglich das Auto mal stehen lassen und auf Alternativen umsteigen. Mehr Informationen findest du in der Lektion Mobilität.
Zusammenfassung
Nachhaltigkeit erlangt einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft und die zugehörigen Themen werden in vielen Kreisen diskutiert. Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar und waren gerade in Bergregionen im Sommer 2022 sehr real.
Bis 2030 wird sich noch einiges tun müssen und die Weltgemeinschaft hat sich viele ehrgeizige Ziele gesetzt. Einen guten Überblick über die nachhaltigen Entwicklungsziele findest du hier:
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