Lektion: Ökologie + Spezifische Bedürfnisse der Wildtiere


Orientierung

In dieser Lektion bekommst du viel ökologischen Input. Es geht um das Ökosystem Alpen, dessen Höhenstufen, die Artenvielfalt sowie die Anpassung an diesen teilweise extremen Lebensraum.


Fakten

Alpine Höhenstufen

Flora

Pionierpflanzen

Nach zerstörerischen Ereignissen wie z.B. Lawinen- oder Murenabgängen und auf Gletschervorfeldern siedeln sich auf diesen oft sandigen Böden zunächst Pionierpflanzen an. Wenn diese absterben, hinterlassen sie eine Humusschicht, welche wiederum anderen Pflanzen das Wachstum ermöglicht.


Auf den Weg machen

Hier kommen ein paar Aufgaben, um dein Wissen zu testen! Bring zunächst die Höhenstufen in die richtige Reihenfolge und ordne im Folgenden die Pflanzenarten zu!


Zusammenfassung

Alpine Lebensräume

Schnee + Eis

Einige Arten haben sich so gut an die für Menschen teils lebensfeindliche Umgebung angepasst, dass sie hier ihre bevorzugten Lebensbedingungen finden. Beispielsweise entsteht farbiger Schnee durch Algen, die an die Schneeoberfläche treten und sich als UV-Schutz rot färben (“Blutschnee”). Im Tierreich sind es vor allem wirbellose Organismen, die in Schnee und Eis vorkommen (z.B. Springschwänze, Steinfliegen, Spinnen,…).

Schutt + Fels

Auch in diesem Lebensraum gibt es spezielle Anpassungen. So ist zum Beispiel der Gletscher-Hahnenfuß die am höchsten steigende Alpenpflanze (gefunden auf bis zu 4200m). Zu finden ist er oft in Schuttfeldern.

Sogar in Felsnischen und Felsritzen gibt es Pflanzen. Der Steinbrech beispielsweise ist in den Alpen mit bis zu 40 verschiedenen Arten vertreten und kann selbst die kleinsten Felsritzen besiedeln. Dabei bildet er um die Blütenkrone ein grünes Polster, das Feuchtigkeit speichert.

Alpine Gewässer

Von den kleinsten Pfützen bis hin zu großen Bergseen – alpine Gewässer besitzen eine unglaubliche Artenvielfalt. Von Mikroorganismen, über Phyto- und Zooplankton hin zu Amphibien.

Abiotische Faktoren

Das Alpine Klima wird von verschiedenen Faktoren beeinfluss (Quelle: SAC Lebenswelt Alpen)

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Lektion: Infrastruktur für Bergsport


Orientierung

Ob im Sommer Wanderwege, Klettersteige oder im Winter Skipisten, Bergbahnen – diese Infrastruktur wird von Bergsportler*innen genutzt und oft als selbstverständlich angesehen. Deshalb geht es in dieser Lektion darum, ein Verständnis dafür zu entwickeln, welcher Aufwand für die Bereitstellung der Infrastruktureinrichtungen betrieben wird.


Fakten

Skigebiet

In den 1950er Jahren entwickelte sich der Skisport zum Massenphänomen, seit den späten 1960er Jahren fand der Ausbau der Skigebiete im Rekordtempo statt. Im gesamten Alpenraum gibt es heute mehr als 900 Skigebiete. Aktuell stagniert die Zahl der Alpinskifahrer*innen jedoch, unter anderem weil die Schneesicherheit schwindet.

Kunstschnee & Schneedepots

Kunstschnee ist im Grunde ein Gemisch aus Wasser und Luft + Kälte und Energie. Kälte deshalb, weil die künstliche Schneeproduktion lediglich bei Temperaturen zwischen -5 und -10°C wirklich effizient ist. Zusätzlich wird eine relative Luftfeuchtigkeit von mind. 40% gebraucht. Letztlich bedeutet das, dass die beste Zeit für den Betrieb künstlicher Beschneiungsanlagen in der Nacht ist.

Die Schneeproduktion ist sehr energie- und wasseraufwändig, für 3m³ Kunstschnee sind (je nach Bedingungen) bis zu 1m³ (1000 Liter) Wasser nötig. Not-Fun Fact: Die Gemeinde Kitzbühel nutzt knapp 50% ihrer kommunalen Wasserversorgung, um im Winter Schnee zu erzeugen.

Der Energieverbrauch von Schneekanonen variiert auch je nach Modell und Bedingungen. Große Schneekanonen brauchen bis zu 20kW pro Stunde. Dies entspricht etwa dem Energieverbrauch von 200 Stunden Fernsehen. Natürlich bemüht sich die Forschung neue, energiesparende Produkte auf den Markt zu bringen. Paradoxer Fakt ist und bleibt allerdings: Aktuell befeuert die Skiindustrie den Klimawandel, dessen Konsequenzen sie mit der Kunstschneeproduktion begegnen will.

Loipenanlage

Bei der Präparierung von Loipen kommen zwei zusätzliche Komponenten ins Spiel:

  • die natürliche Schneelage in talnahen Gebieten ist mittlerweile oft unzureichend
  • Großer Geräteeinsatz ist zur Spuranlage notwendig, was für weitere Bodenverdichtung sorgt.

Seilbahn

Mit der Erfindung der Seilbahn begann auch die Erschließung der Alpen für eine größere Menge von Menschen. Zum Beispiel hat die Zugspitzbahn eine Kapazität von 580 Personen pro Stunde (Quelle: Eine Seilbahn der Superlative | Zugspitze). Durch diese Massen an Personen kommt es auf dem Berggipfel zu weitreichenden Folgen: Müllverschmutzung, Beschädigung von Vegetation und Störung von Wildtieren durch das Verlassen von Wegen, sowie ein generell erhöhter Besucherdruck.

Klettersteig

Von Naturschützern wird kritisiert, dass der Zugang zu sensiblen Alpenräumen durch die Erschließung mit Klettersteigen für mehr Menschen ermöglicht wird, was wiederum zu einer größeren Belastung bspw. in Felswänden und Gipfelbereichen führt. Gleichzeitig führen Zu- und Abstiege zu abgelegenen Klettersteigen durch sensible Naturräume.


Auf den Weg machen

Teste dein bisheriges Wissen und ziehe die Wörter an die richtige Stelle!


Zusammenfassung

Skitourismus

Die Infrastrukturen des Skitourismus haben die betroffenen Regionen und Landschaften stark geprägt. Mit Skigebietserweiterungen und -zusammenschlüssen in bisher naturbelassenen Räumen setzt sich diese Entwicklung fort. Der Grund für die zahlreichen Kapazitätssteigerungen, Neuerschließungen und Skigebietsverbindungen ist die starke Konkurrenz der Skigebiete untereinander. Mit einem größeren Angebot von Pistenkilometern erhofft man sich einen Wettbewerbsvorteil. Doch die Anzahl der Skifahrer stagniert. Das zeigen die „Skier Days“, die die Anzahl der Gäste erfassen, die an einem Tag ein Skigebiet nutzen. Gleichzeitig sorgt der voranschreitende Klimawandel für eine jährlich abnehmende Schneesicherheit, was dem weiteren Ausbau und Investitionen in Skitouristische Infrastruktur widerspricht.

Klettersteig

In der Folge erklärte eine Projektgruppe des DAV und OeAV das Neubau-Tabu des Grundsatzprogramms als nicht relevant für Klettersteige, da diese nicht der Kategorie „Wege“ zuzuordnen seien.
Im Jahr 2007 verabschiedete die DAV-Hauptversammlung einen „Kriterienkatalog für die Errichtung von Klettersteigen“.
In diesem wird unter anderem gefordert, dass „auch für Alpenvereins-Sektionen die Möglichkeit geschaffen wird, selbst
die Federführung bei der Umsetzung von Klettersteigprojekten zu übernehmen.“
Dieser Kriterienkatalog ist der Maßstab bei allen Neuanlagen von Klettersteigen, die unter Beteiligung von DAV-Sektionen
durchgeführt werden.

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Lektion: Gletscher


Orientierung

Ein Gletscher ist ein gewaltiges Naturphänomen. Millionen Kubikmeter von Eis, die sich über Millionen von Jahren im Laufe der Erdgeschichte vor und zurück bewegten, haben Täler geschaffen und Moränen aufgeschüttet. Gletscherlandschaften bieten uns Bergsteiger*innen Möglichkeiten für Hoch- und Eistouren. Obwohl sie auf den ersten Blick lebensfeindlich wirken stellen Gletscher einen Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten dar.

Besonders durch den Klimawandel sind diese Eisriesen bedroht. Internationale Konsortien von Forschern gehen davon aus, dass die Alpen (je nach Szenario) im Jahre 2100 größtenteils eisfrei sind. Die bayerischen Alpen werden bereits 2030 komplett eisfrei sein (Quelle: Bayerischer Gletscherbericht 2021).

Im Folgenden beschäftigst du dich mit folgenden Fragen: Was ist eigentlich ein Gletscher? Was ist Permafrost? Was sind die Folgen des Klimawandels für Gletscher?


Fakten

Was ist ein Gletscher? Welche Arten von Gletschern gibt es?

Aktuell schmelzen die Gletscher alpenweit. Das hat gravierende Folgen, wie z.B.:

  • Anstieg der Meeresspiegel
  • Störungen im globalen Wasserkreislauf
  • Verlust des Gletschers als Wasserspeicher
  • Verlust des Ökosystems Gletscher als Lebensraum

Weißt du wie ein Gletscher aufgebaut ist? Ordne die Begriffe dem Gletscher-Übersichtsbild zu!

Permafrost

Was ist Permafrost

Permafrost ist definiert als Untergrund, dessen Temperatur für mindestens zwei Jahre ununterbrochen unter 0°C liegt. Permafrost-Böden können sowohl im Boden, im Festgestein oder im Lockergestein vorkommen.

Wenn bedingt durch die globale Erwärmung Permafrost auftaut, hat dies generell Felsinstabilitäten zur Folge. So kann es sein, dass Hütten im hochalpinen Raum ein instabileres Fundament bekommen. Weiterhin können steigende Temperaturen vermehrt Felsstürze verursachen.

Naturgefahren

Im alpinen Raum – ob hochalpin oder in Tallage – kann es zu Naturgefahren kommen. Kennst Du die Bedeutung der folgenden Naturgefahren? Die Antwort findest Du auf der Rückseite der Karten.

Der Klimawandel kann die Anzahl und Intensität der Naturgefahren-Ereignisse erhöhen, u.a. durch z.B. Bodeninstabilität (Permafrost-Tauen), Austrocknung, vermehrte Extremwetterereignisse, usw.

Die Folge kann sein, dass Wege verlegt werden müssen oder Zustiege sich ändern bzw. schwieriger und gefährlicher werden. Dies erhöht die Arbeitsbelastung für Wegewarte und hat natürlich Folgekosten. Deshalb ist es sinnvoll, gezielte Maßnahmen zur Adaptation an den Klimawandel zu ergreifen.


Auf den Weg machen

Hier kannst du dein Wissen zu Gletschern testen und nochmal etwas dazulernen:


Zusammenfassung

Wie du nun gelernt hast, sind Gletscher keine “Eiswüste” sondern ein lebendiges Ökosystem, welches ständig in Bewegung ist. Die Geschwindigkeit der Gletscherbewegung hängt von der Gletschermächtigkeit, dem Gefälle und von der Gletschertemperatur ab.

Es gibt verschiedene Gletschertypen, wie z.B. Blockgletscher, Plateaugletscher, Talgletscher, Vorlandgletscher, Hanggletscher, Kargletscher.

Durch den Klimawandel bzw. die dadurch bedingte Erwärmung steht es leider schlecht um die Alpengletscher. Forscher gehen davon aus, dass im Jahr 2100 der Alpenraum bereits eisfrei ist. Hier ein Beispiel von der Pasterze, dem größten Gletscher Österreichs.

Beim ÖAV findest du eine große Auswahl an Gletscher-Vergleichsbildern von mehreren Jahren (Gletscherarchiv):

01.04.2022 – Gletscherbericht 2020/21 Alpenverein

Im Abschnitt “Statistik” sind die erschreckenden Werte zum Gletscherrückgang in den Alpen zu finden.

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Lektion: Ökosystem Fluss + See

DAV Alpinguide am Staffelsee

Orientierung

Wozu brauchen wir unsere Flüsse? Flüsse und andere aquatische Ökosysteme sind nicht einfach nur schön anzusehen, sie erfüllen wichtige Funktionen für die Menschen und für unsere Ökosysteme: Hochwasserschutz bei vorhandenen Retentionsflächen, Natur- und Lebensraum für verschiedene Arten, Naherholung und Tourismus, Trinkwasser.

Wie überall gibt es auch im Wassersport einige Regeln, an die man sich halten sollte, um diesen Sport auch bestmöglich mit Rücksicht auf Natur- und Umweltschutz auszuüben. Da bei der Sektion München auch Wassersport im Programm ist, findest Du in dieser Lektion einige wichtige Verhaltenshinweise.

Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.

Präambel der europäischen wasserrahmenrichtlinie

Fakten

Auch auf Wasserflächen gibt es Schutzgebiete und Ruhezonen, die man meiden sollte. Vor allem ufernahe Schilf- und Röhrichtbestände sollte man meiden. Röhricht bezeichnet ein Biotop im Flachwasser bzw. im Uferbereich. Diese Biotope sind Lebensort von vielen Vogelarten (z.B. Blässralle und Rohrsänger) aber auch Amphibien und Lurche laichen in dieser Zone unter Wasser.

Darüber hinaus sollten Kiesbänke und Inseln nicht betreten werden. Vor allem auf Kiesbänken sind oft Nester von Bodenbrütern. Durch die hervorragende Tarnung der Gelege werden diese leider oft unbewusst zerstört.

Flussregenpfeifer

Der Flussregenpfeifer lebt auf Kiesbänken in Flussläufen und legt seine perfekt getarnten Eier in kleine Mulden. In den Monaten April bis Juli findet die Fortpflanzung statt, die Brutzeit beträgt ca. 24 Tage. Speziell in diesen Monaten ist Rücksichtnahme von Wassersportler*innen und Tourist*innen in Wildflusslandschaften gefragt.

Deutsche Tamariske

Die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) ist eine in Deutschland vom Aussterben bedrohte Pflanze und gilt als Charakterart von wildfluss- und wildbachnahen Fließgewässern Europas. Sie wurzelt mit langen Pfahlwurzeln im lockeren, sandigen Boden und braucht regelmäßige Hochwasserereignisse.

Kanurichtlinien an der Isar

Das Kanu- und vor allem Schlauchbootfahren an der Isar nahm im Laufe der letzten Jahre sehr stark zu. Damit einher ging auch ein sehr großer Einfluss auf die Naturlandschaften. Deshalb entschloss sich das Landratsamt Wolfratshausen im Jahr 2019 dazu, das Befahren zu regulieren.

  • „(6) Das Befahren der Isar ist nur im Zeitraum von 01. Juni bis 15. Oktober zulässig. Im Abschnitt der Isar ab Bad Tölz bis zur Landkreisgrenze (Isarbrücke bei Schäftlarn / Dürnsteinerbrücke) ist das Befahren der Isar nur im Zeitraum von 01. Juni bis 31. Dezember zulässig.
  • (7) Das Befahren der Isar ist nur von 7:00 Uhr bis 20:30 Uhr zulässig.“
  • Die neue Verordnung für die Isar auf dem Gebiet des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen beinhaltet auch strenge Verhaltensregeln für Schlauchboot-, aber auch Kajak- und Kanufahrer sowie Stand Up Paddler.

Auf den Weg machen

Die Ressource Wasser ist im Alpenraum extrem wichtig, vor allem zur Energiegewinnung durch Wasserkraft. Allerdings werden für den Ausbau der “grünen” Energie oft Naturräume zerstört und Landschaften komplett umgebaut. Ein weiterer Eingriff in das Ökosystem ist oft die Ableitung von Wasser aus natürlichen Alpenflüssen zur Energiegewinnung, wie z.B. an der Isar zwischen Krün und dem Sylvensteinspeicher. Aufgrund der Ableitung eines großen Teils des Wassers am Krüner Wehr fehlt die notwendige Gestaltungskraft des Wassers, die Dynamik und das Geröll in Fluss und Aue. Weidengebüsche breiten sich aus und zwängen den Fluss immer mehr in ein Korsett. Die offenen Kiesflächen mit ihren spezialisierten Tier- und Pflanzenarten gehen zunehmend verloren, wie Forscher*innen nachgewiesen haben (WWF Alpenflusslandschaften).


Zusammenfassung

Die letzten frei fließenden Flüsse der Erde sind bedroht. Die menschliche Lebensweise hat den weltweiten Verlust der Artenvielfalt von fluviatilen Ökosystemen zur Folge. In der aktuellen Klima- und Biodiversitätskrise ist der Fluss als natürlicher Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen von großer Bedeutung. Genau hier kann jeder einzelne Ansetzen. seid rücksichtsvoll bei euren Aktivitäten, plant die Anreise umweltfreundlich und engagiert euch proaktiv für den Erhalt unserer Gewässer.

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Orientierung

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Fakten

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Auf den Weg machen

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Zusammenfassung

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Lektion: Stützpunkt


Orientierung

Nachhaltigkeit auf Hütten

Jede*r Bergsteiger*in wird früher oder später eine Hütte besuchen. Vor allem für längere alpine Touren ist ein Stützpunkt als Ausgang für Unternehmungen ein Muss. Und auch hier hinterlassen wir als Bergsport Treibende unsere Spuren.

Wusstest du zum Beispiel, dass der DAV im Grundsatzprogramm auf den Bau neuer Hütten verzichtet? Lediglich Ersatzbauten bzw. Maßnahmen zur Erhaltung.

Obwohl bzw. genau weil Hütten per se bereits eine Insellage haben, stellt sich die Frage: Wie können wir unseren Aufenthalt am Stützpunkt nachhaltiger gestalten? In dieser Lektion erfährst du mehr über Nachhaltigkeit auf Hütten.


Fakten

Umweltgütesiegel? So schmecken die Berge? Vielleicht habt ihr das ja schon mal gehört oder eines der Schilder neben dem Eingang zur Hütte gesehen. Mehr über diese zwei Hüttenauszeichnungen erfahrt ihr im Folgenden.

Umweltgütesiegel

Umweltgerechter und energieeffizienter Hüttenbetrieb wird beim Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenverein durch ein Siegel gekennzeichnet. Die Verleihung des Siegel soll Hüttenpächter*innen motivieren, ihren Betrieb nachhaltiger zu gestalten. Erst nach einer umfangreichen Prüfung des Hüttenbetriebes entscheidet eine Jury.

Grundvoraussetzungen sind:

  • Die Identifikation der Hüttenwirtsleute mit der Hütten- und Tarifordnung sowie den Leitbildern der Alpenvereine
  • Umweltgerechtes und energieeffizientes Betreiben der AV-Hütte

Kriterien für dieses Siegel sind u.a. die folgenden:

  • Abfallwirtschaftskonzept muss vorliegen
  • Energieerzeugung möglichst durch regenerative Energieträger
  • Durchflussmenge von Wasserhähnen und Duschen begrenzen
  • Abfalltrennung + Kompostierung
  • Schulung der Mitarbeiter
  • Hüttenbau und Architektur (klimagerechtes Bauen)

So schmecken die Berge

Regionale Kreisläufe zur Beschaffung von Lebensmitteln mit bestenfalls Bio-Zertifizierung – das sind die Kriterien der Initiative “So schmecken die Berge”. Mit dem Slogan “Echt gut – echt aus der Region” wird einerseits dem Hüttengast ein gutes Produkt auf den Teller geliefert und gleichzeitig die regionale Wirtschaft gestärkt, die Erhaltung der alpinen Kulturlandschaft gefördert und ein schonender Umgang mit Ressourcen unterstützt.

Kriterien für dieses Siegel sind die folgenden:

  • Lebensmittel stammen aus einem Radius von 50 km
  • Erzeuger*innen: 1. Priorität Regionalität, 2. Priorität Bio & Fair
  • mind. 3 Gerichte müssen aus regionalen Wirtschaftskreisläufen stammen und die Produzierenden in der Speisekarte angegeben werden
  • regionales Getränkeangebot
  • saisonabhängig wechselnde Speisekarte

Auf den Weg machen

Die Hütte

Klicke auf die ? um mehr über verschiedene Bereiche einer Hütte zu erfahren.


Zusammenfassung

Die Sektion München hat mit einem Forschungsprojekt mehrere Hütten auf deren Nachhaltigkeit untersucht

Ergebnisse und mehr Infos unter:

https://www.alpenverein-muenchen-oberland.de/anah

Verhalten auf Hütten

  • Wegegebote beim Zustieg einhalten, keine geschützten Pflanzen pflücken
  • Müll wieder mit runter nehmen
  • Hüttenruhe einhalten
  • Sparsamer Umgang mit Ressourcen
    • Wasserverbrauch minimieren
    • Stromverbrauch reduzieren
    • Essen bewusst wählen (brauche ich eine Halbpension?, muss es immer Fleisch sein?

Biwakieren

Im Folgenden Video erfahrt ihr alles zum Thema “Wo darf ich übernachten?”/Kampieren/Biwakieren:

Regelungen für Bayern ab Minute 5:10 , für Tirol ab Minute 5:46

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Lektion: Schutzgebiete

Übersicht der Schutzgebiete (WWS in Gelb und WSG in Rot) mit Betretungsverboten im Spitzingsee-Gebiet

Orientierung

Warst Du schon mal bewusst in einem Schutzgebiet unterwegs? Falls Du diese Frage nicht sicher beantworten kannst, ist das folgende Video vielleicht interessant um herauszufinden was genau Schutzgebiete sind und warum wir sie brauchen.

Bedrohte Wildtierarten wie die Raufußhühner sind sogenannte Schirmarten, deren stabile Bestände ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem sind – doch sie sind in ihrem Lebensraum in den Bergen bedroht. Um für diese sensiblen Wildtiere überlebenswichtige Rückzugsgebiete zu sichern, müssen wir unseren Bergsport rücksichtsvoll gestalten und auf bestimmte Verhaltensregeln achten.


Fakten

Schutzgebiet ist nicht gleich Schutzgebiet. Welche Unterschiede es gibt und worauf Du achten solltest, wenn Du Dich in diesem Naturraum befindest, dazu mehr in der folgenden Präsentation. Ein paar kleine Zwischenfragen testen gleich dein Wissen 😉


Wo sich Schutzgebiete befinden und wann die Sperrungen aktiv sind, erkennst Du in den analogen Alpenvereinskarten oder – immer aktuell – auf Alpenvereinaktiv:

  • Aktiviere die Outdooractive Karte
  • Füge die Zusatzebene “Hinweise & Sperrungen” hinzu

Auf den Weg machen

Da Du jetzt schon einiges über das Thema weißt, kannst Du bestimmt folgende Fragen beantworten:


Zusammenfassung

Kurz und kompakt, die wichtigsten Fakten zum Thema Schutzgebiete.

Schutzgebiete sind wichtig, um:

  • den Schutz und die Erhaltung von Flora und Fauna zu ermöglichen,
  • die natürlichen Lebensräume zu erhalten,
  • biotischen Ressourcenschutz zu betreiben,
  • das landschaftliche Erscheinungsbild zu erhalten und naturverträgliche Landnutzung anzustreben,
  • Kulturlandschaften zu erhalten,
  • die natürliche Entwicklung zu fördern,
  • Zerstörung, Beschädigung oder Veränderungen zu verbieten,
  • Erholung in der Natur zu ermöglichen.

Regionale Schutzgebiete

  • Wald-Wild-Schon (WWS)-Gebiete: Betretungsverbot beruht auf Freiwilligkeit
  • Wildschutzgebiet (WSG): Betretungsverbot ist rechtlich bindend

Nationale Schutzgebiete nach BNatSchG

  • Naturschutzgebiet: z.B. Karwendel
  • Landschaftsschutzgebiet: z.B. Ostufer des Starnberger Sees
  • Naturpark: z.B. Ammergauer Alpen
  • Nationalpark: z.B. Berchtesgadener Alpen
  • Naturdenkmäler, bspw. einzelne Bäume mit ortsbildprägender Erscheinung

Internationale Schutzgebietsklassen (EU)

Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie (EU)

Generell gilt es, Rücksicht auf die Natur zu nehmen, immer und überall. Vor allem in Morgen- und Abendstunden kommen Tiere aus ihren Verstecken, weshalb diese Zeiten als besonders störungsintensiv gelten.

Reflektiere bereits bei der Tourenplanung: in welchem Naturraum halte ich mich auf? Gibt es Schutzgebiete im Tourenbereich? Was ist hier verboten bzw. erlaubt?

Immer daran denken:

“In der Natur sind wir nur zu Gast”

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Danke

Geschafft!

Danke, Dass Du bis zuletzt durchgehalten hast!
Wir hoffen Du hast viel mitnehmen können,
das Du bei Deiner nächsten Tour umsetzen kannst.

Viel Spaß dabei und bis bald.
Dein Autor*innen-Team

Danke für Dein Feedback, das uns hilft diese Plattform stetig zu verbessern.

Fragen oder Feedback?

    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.

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    Skibergsteigen: Wissen weitergeben

    Wie kann ich das Thema am besten darstellen?

    An Tag 5 sind im Kurskonzept 3LE (Lehreinheiten) Ökologie vorgesehen. Diesen kannst du mit verschiedenen Umweltinhalten füllen und frei gestalten. Im Folgenden gibt es noch Input für dich, wo man auch im Kurs Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes einbauen kann.

    Füchse kommen im Hochwinter gar nicht in kammnahe Lagen, weil die Schneedecke meist zu hoch ist. Durch unsere Skispur kann der Fuchs jedoch diese “Autobahn” nutzen, um in kammnahe Lagen zu gelangen und dort z.B. Birkhühner aus den Schneehöhlen zu holen

    Beim Blick auf Landschaftsbereiche wie im nebenstehenden Bild kann eine kurze Rast eingelegt und auf Höhenstufen im Bergwald hingewiesen werden.

    Halboffene Lebensräume wie im Bild rechts sind perfekte Standorte für Birkhuhn-Populationen. Die Teilnehmer*innen sollen sensibilisiert werden, solche Naturräume zu erkennen. Und natürlich wie man sich darin verhält (bzw. Betretungsverbote beachten!)

    Halboffenes Gelände

    Unterlagen für die Präsentation

    • Tierspuren Flyer
    • Grundsatzprogramm
    • PPT Naturschutz + Skibergsteigen

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