Lektion: Flora


Orientierung

Flora – die Pflanzenwelt ist im Alpenraum etwas ganz Besonderes. Wer kennt sie nicht, die blühenden Alpenwiesen im Frühjahr.

Im Gegensatz zur Tierwelt, haben Pflanzen das Problem, dass diese nicht weglaufen können bzw. nur eingeschränkt. Trotzdem gibt es Fressfeinde und andere Beeinträchtigungen, welche den Pflanzen schaden können. Gerade im Alpenraum gibt es viele endemische Arten, sprich Arten die nur in diesem speziellen Gebiet vorkommen, welche auch teils unter Schutz gestellt sind.

Eine der bemerkenswerten Eigenschaften von Alpenpflanzen ist ihre generell recht hohe Widerstandskraft gegen die alpinen Bedingungen.


Fakten

Hier sind ein paar Vertreter der bekannten Alpenpflanzen dargestellt:

Alpen Edelweiß

Das Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) gilt als stark gefährdet (Rote Liste Status 2), sein Ausgraben, Pflücken oder Beschädigen ist seit langem streng verboten und mit hohen Strafen belegt. In Österreich wurde es schon 1886 unter Naturschutz gestellt.

Gebirgs-Enzian

Der Alpen- oder Gebirsenzian (Gentiana alpina) ist eine krautige Pflanze bis zu 8cm hoch. Auch als blauer Enzian bekannt, findet er sich im Südwesten und dem Westen der Mittleren Alpen, den Mittleren Pyrenäen sowie in der Sierra Nevada im Süden Spaniens. Die Pflanze ist kalkmeidend und wächst in Höhenlagen von 2000 bis 2600 Metern. Es gibt bis zu 400 Arten der Enziangewächse weltweit.

Gämsheide

Auch Hirschheiderich oder Felsenröschen genannt, bildet die Gämsheide einen eher am Boden gedrängten, immergrünen Spalierstrauch. Sie kann sehr alt werden und ist extrem standhaft gegen Dürre und Frost. Sie erträgt Windstärken von 40 m/s und Temperaturen von −30 °C bis +50 °C ohne Schaden davonzutragen. Aufgrund ihres hohen Fettgehaltes ist diese Blüte eine geliebte Nahrungsquelle für Gämsen, Steinböcke, Schneehuhn und Schneehase. Aber ACHTUNG: für Menschen ist diese giftig!

Zwergprimel

In den Alpen kommt sie in Höhenlagen von 1700 bis 3000 Metern vor und ist mit ca. 4cm Wuchshöhe die kleinste Vertreterin der Primel-Gewächse. Die Zwerg-Primel gedeiht am besten auf sauren, kalkarmen oder kalkfreien, humos-modrigen und steinig-lehmigen Böden. Sie wächst auf frischen (Silikat-)Magerrasen (Krummseggenrasen) und Schneeböden. Sie besiedelt Schneetälchen und ruhenden Schutt, sie geht aber auch auf windgefegte, gratnahe Rasen und in feinerdereiche Felsspalten.

Gletscher-Hahnenfuß

Wie der Name schon sagt, ist der Gletscher-Hahnenfuß der höchst-vorkommende Vertreter der Hahenfußgewächse (in Lagen bis zu 4200m ü.NN). Die Farbe der Blüten wechselt von zuerst weiß über rosa bis dunkelrot und sie haben einen Durchmesser von 3 Zentimeter. Die Pflanze erreicht wuchshöhen von 5-20cm (je nach Höhe) und kommt oft in Schutt- und Geröllfeldern vor.


Einen guten Überblick über die geschützten Alpenpflanzen findet man im DAV-Pflanzenplakat.

Auf den Weg machen

Hier könnt ihr euer Wissen zu den vorgestellten Alpenpflanzen gleich einmal testen:


Zusammenfassung

Besonders im Sommer erfreut einen jeden Wanderer die Pflanzenwelt der Alpen. Im Naturschutz gibt es den bekannten Satz: “man kann nur schützen, was man kennt”.

Natürlich kann niemand von heute auf Morgen seine Professur in Botanik erlangen, aber in dieser Lektion hast du einen ersten Überblick über einige im Alpenraum vorkommenden und wichtigen Arten erhalten. Es lohnt sich, ab und an einer schönen Blume anzuhalten und mithilfe eines Bestimmungsbuches oder Bestimmungs-Apps einfach mal nachzuschauen und sich zu fragen: Was blüht denn da?

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Lektion: Material & Bekleidung


Orientierung

Wann hast du das letzte Mal neue Bergsportausrüstung gekauft? Wie oft kaufst du neue Ausrüstung oder Kleidung die du nicht zwingend neu brauchst? Wie oft kaufst du neue Ausrüstung oder Kleidung, obwohl man die alte evtl. noch hätte reparieren können?

Wusstest du, dass ein durchschnittlicher Kletterer pro Saison 3638 kg CO2 verursacht? Das entspricht ca. 28 Economy-Flügen von München nach Berlin. Ein Großteil davon geht auf Flüge, Übernachtungen und Autoreisen zurück.

Warum ist das wichtig? Durch unser Konsum- und Mobilitätsverhalten haben wir einen gewissen Einfluss und generieren einen Teil unseres CO2-Fußabdruckes. Hier kann man ansetzten, z.B. durch weniger ist mehr, reparieren satt neu-kaufen (wo möglich), umweltzertifizierte Materialien kaufen, lokale Kletterfelsen mit ÖPNV anfahren uvm. In dieser Lektion lernst du worauf man achten muss und welche Möglichkeiten es gibt.


Fakten

Mikroplastik

Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm, nach einer Definition der National Oceanic and Atmospheric Administration von 2008. Mikroplastik hat viele unterschiedliche Ursprünge: Kosmetik, Shampoos, aber auch eben der Zerfall von Kunststoffprodukten; welche oft die Basis von Bergsportausrüstung und Bekleidung darstellen. Mikroplastik hat verschiedenste zerstörerische Auswirkungen auf Flora und Fauna und auch auf uns Menschen da wir Mikroplastik indirekt über die Nahrung aufnehmen.

Eine einfache Maßnahme ist Müllvermeidung bzw. der Kauf von Plastikfreien Artikeln. Gleichzeitig gibt es immer mehr Initiativen, die Clean-Up Days veranstalten um die Berge vom Müll zu befreien (z.B. Clean-Up Day der Sektion Oberland oder die Initiative Plastic-free Peaks aus dem Allgäu).

Umweltverträgliche Materialien

Einen großen Beitrag kann man leisten, indem man seine Bekleidung und Ausrüstung nach gewissen Labels aussucht. Am besten ist natürlich gebraucht zu kaufen bevor man eine Neuanschaffung tätigt.

Bekannte Label sind z.B. die Folgenden:

Weiterhin sollte man bei Produkten mit Woll-Anteil auf Biobaumwolle achten. Diese wurde ohne Pestizidnutzung angebaut, (keine Vergiftungen bei den Baumwoll-Pflückern). Gleichzeitig sorgt eine biologische Anbaumethode für langfristig gesündere und bessere Böden (d.h. weniger Wasserverbrauch) und ein besserer CO2 Speicher. Weiterhin wird der Wasserverbrauch bei biologischem Anbau um bis zu 91% gesenkt (Quelle: Protact Guide Book)

Die Alternative zu Wolle ist ein Synthetik-Produkt. Dies hat gewisse Vor- und Nachteile. Generell sollte man darauf achten, dass vor allem im Synthetik-Bereich vermehrt auf recycelte Synthetik-Materialien gesetzt wird. Ganz neu im Trend sind Bekleidungsstücke aus pflanzlichen Fasern (Hanf, Bambus, …)


Auf den Weg machen

Reparieren ist immer die bessere Lösung, auch hier gibt es verschiedene Angebot z.B. den Repair-and-Care Workshops von der Sektion Oberland, ca. 4-mal im Jahr gibt es eine Sprechstunde für Sektions-Mitglieder in der Service-Stelle im Globetrotter bei einer Schneiderin zu Reparatur-Fragen.

Schätzfrage:

Um weniger Plastik zu kaufen, ist es ratsam eine wieder verwendbare Brotzeitbox (z.B. aus Aluminium) und eine Trinkflasche mitzubringen.


Zusammenfassung

Was kann ich nun tun, um umweltschonenden Konsum zu betreiben? In erster Linie gilt das Credo: kaufe nur, was du wirklich brauchst und mache dir Gedanken ob es wirklich neu sein muss? Ansonsten gibt es auch immer mehr Bergsport-Tauschbörsen oder gebrauchte Artikel. Nachhaltig ist immer das, worin man sich wohl fühlt, weil man es dann auch lange und gern trägt!

Treibhausgasmissionen und Müll entstehen auch bei unserer Ausrüstung und Funktionskleidung am Berg. Hier gibt es einfache Möglichkeiten, Funktionskleidung länger im Einsatz zu behalten und somit weniger Ressourcen zu verbrauchen bzw. Emissionen zu erzeugen:

  • die richtige Pflege und das Reparieren von Funktionskleidung: in den Repair & Care Sprechstunden in der Servicestelle am Isartor im Globetrotter (an festen Terminen quartalsweise) und am Alpinflohmarkt kann professionelle Beratung zur Pflege von Funktionskleidung in Anspruch genommen oder sogar zur Reparatur abgegeben werden
  • Aus zweiter Hand kaufen zum Beispiel auf dem Alpinflohmarkt oder gängigen Onlineplattformen
  • Nicht mehr reparierbare Funktionskleidung für das Upcyclingprojekt abgeben: Um zumindest den Lebenszyklus des Materials zu verlängern, kann in den Upcyclingboxen nicht mehr einsatzbereite Funktionskleidung aus Hardshell eingeworfen werden. Ehrenamtliche nähen in der Sektion daraus Upcycling- und Geldbeutel.
  • Nachhaltigere Marken wählen bei Neuware

Mit unseren Initiativen versuchen wir die Mitglieder zu einem nachhaltigeren Umfang mit Funktionskleidung zu sensibilisieren. Mach auch du mit!

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Lektion: Klimawandel


Orientierung

Klimawandel – Globaler Wandel – CO2 – Treibhauseffekt – Treibhausgase – Globale Erwärmung

Hinter all diesen Begriffen, die jeder aus den Medien kennt, steckt mehr oder weniger das gleiche Problem: die Erde, auf der wir leben, wird wärmer. Das hat Auswirkungen, die die Alpen bzw. Gebirgsräume im Allgemeinen besonders hart treffen. Diese Lektion gibt einen Überblick darüber.


Fakten

Was wir eigentlich alle bereits wissen…

2020 war weltweit das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Damit stellen die letzten 6 Jahre die weltweit wärmsten dar. Die Jahre 2015 und 2016 waren neben dem Klimawandel durch ein außergewöhnlich starkes El-Niño-Ereignis geprägt, das hohe globale Temperaturen begünstigt. 2017, 2018, 2019 und 2020 waren die bisher wärmsten Jahre seit Beginn der ausreichend umfangreichen Aufzeichnungen im Jahr 1881, die nicht in einem El-Niño-Ereignis lagen.

Eine neue Studie (Juni 2021) vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz

Die Schweizer Nullgradgrenze ist in den letzten 150 Jahren um 200 bis 700 Meter angestiegen – besonders stark im Winter.

Der Anstieg hat sich in den letzten Jahrzehnten beschleunigt, vor allem im Frühling und im Sommer.

Eine nach oben verschobene Null-Grad-Grenze bewirkt, dass es erst weiter oben kalt wird bzw. in höheren Lagen immer höhere Temperaturen herrschen. Folgen davon sind z.B. eine schnellere Gletscherschmelze (bzw. weniger Gletschereis-Neubildung) und das Abtauen von Permafrost (siehe Lektion Gletscher). Aber auch auf die Pflanzen- und Tierwelt hat dies Auswirkungen. Tiere müssen sich im Sommer in noch höhere Lagen zurückziehen, wo die Temperaturen niedriger sind. Pflanzen können dies nicht und sind damit oftmals einer intensiveren Strahlung ausgesetzt.


Auf den Weg machen

Wusstest du, dass….

Werchowjansk

  • wir von 2010-2020 die weltweit wärmste Dekade seit Aufzeichnung erlebt haben?
  • im Juni 2020 im sibirischen Werchowjansk 38,5° C gemessen wurden?
  • die Null-Grad Grenze bereits Anfang Juli 2022 für mehrere aufeinander folgende Tage über 4000 m lag?
  • Die Emissionen von 2 kg Rindfleisch ca. der Energie entsprechen, die 0,1 m² sommerliches Eis in der Arktis schmelzen lassen?
  • Moore in natürlichem Zustand einen sehr guten CO2-Speicher darstellen?
  • Für das IPCC (Intergovernmental Panel of Climate Change) Forschende schätzen, dass mit jedem kg CO2 das ausgestoßen wird, auf lange Sicht ca. 15 kg Gletschereis schmelzen?

Um sich die Auswirkungen des Klimagases Kohlenstoffidoxid etwas besser vorstellen zu können, hier eine kurze Vergleichsübersicht:

Eine Tonne CO2…

  • entspricht ca. dem Volumen eines 8 Meter hohen Würfels gefüllt mit Gas.
  • kann eine Buche aufnehmen, wenn sie ca. 80 Jahre lang wachsen darf.
  • verursacht eine Autofahrt von 4900 Kilometern mit einem Mittelklasse-Benziner. Im Vergleich dazu käme eine. Einzelperson mit der Bahn mit einer Tonne CO2 ca. 80.000 Kilometer weit.
  • entspricht einem Flug von Frankfurt am Main nach Lissabon und zurück.

Wichtig ist zu wissen, dass es neben CO2 auch noch weitere klimaschädliche Treibhausgase gibt, wie zum Beispiel Methan (CH4) oder Lachgas (N2O). Methan ist ca. 25x schädlicher als CO2, Lachgas sogar ca. 300x. Für die Vergleichbarkeit der Klimawirkung verschiedener Gase wird die Ausdrucksform CO2-Äquivalente (CO2e) verwendet. Eine Tonne Methan entspricht also etwa 25 Tonnen CO2e und eine Tonne Lachgas entspricht etwa 300 Tonnen CO2e.

Hauptquellen für Lachgas sind stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, Prozesse in der chemischen Industrie sowie Verbrennungsprozesse.

Rund 30 Prozent der weltweit emittierten Menge an Methan stammt aus der Viehhaltung. Das Gas entsteht in Fermentationsprozessen im Magen von Wiederkäuern. Darüber hinaus wird Methan durch die Abwasser- und Klärschlammbehandlung sowie die Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft gebildet und freigesetzt.


Zusammenfassung

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Lektion: Verhalten auf Tour: Tourenplanung & Nachbereitung


Orientierung

Tourenplanung ist wichtig, einerseits aufgrund von Sicherheitsaspekten (Wetter, Orientierung) aber auch der Naturschutz fängt bereits bei der Planung an. Wie bereite ich eine Tour naturverträglich vor? Was muss beachtet werden damit man möglichst wenig Spuren hinterlässt und auch nachfolgende Bergsportler*innen ein Naturerlebnis genießen können?

Auch die Nachbereitung der Tour spielt – v.a. in Zeit von Sozialen Medien eine immer größere Rolle. In dieser Lektion machen wir uns zu Tourenplanung und -nachbereitung Gedanken.


Fakten

Verhalten auf Tour

Grundsätzlich gelten die allgemeinen Gebote für naturverträgliches Verhalten in Naturräumen:

  • Wegegebot, d.h. möglichst auf den markierten Wegen bleiben
  • Wissen, in welchem Naturraum man sich befindet: bin ich in einem Schutzgebiet unterwegs? Welche Regeln gelten hier?
  • Schilder beachten! z.B. Schutzgebiete, Leinenpflicht für Hunde, temporäre Betretungsverbote, etc.
  • Keinen Lärm, keinen Müll, kein offenes Feuer, kein Wildcampen

Natürlich gelten je nach Saison, verschiedene “Naturgesetze”, eine Übersicht findet ihr hier:

Tourenplanung

Der Umweltgedanke fängt immer schon bei der Tourenplanung an. Mithilfe von Karten (Papier oder digital) kann man seine Tour planen, Ausgangspunkt und Ziel bestimmen und gleichzeitig auf Besonderheiten entlang des Weges achten. An erster Stelle steht natürlich immer der Sicherheitsaspekt, achtet also auf alpine Gefahren!

Gleichzeitig kann man z.B. mit Alpenvereinaktiv die Schutzgebiete einblenden lassen und somit sicherstellen, dass man nicht unbeabsichtigt ein Betretungsverbot missachtet.

Wie bereits oben erwähnt, ist es natürlich immer hilfreich, auf die Beschilderung zu achten. Nicht nur Wegweiser, sondern auch Informationsschilder geben Auskunft darüber, wie wir uns in der Bergnatur zu verhalten haben. Vor allem temporäre Sperrungen sollen beachtet werden. Diese sind durch Schilder oder oft auch digital kommuniziert.

Während im Sommer Wegabschneider vermieden werden sollen, ist dies im Winter oft nicht so ganz klar, vor allem wenn z.B. auf Skitour eine neue Spur erst angelegt werden muss. Hier ist es wiederum wichtig, dass eine ökonomisch aber auch ökologisch sinnvolle Spur gewählt wird.

Vor allem in Kammnähe muss auf sensible Arten wie z.B. das Birkhuhn geachtet werden.

Birkhühner halten sich gerne entlang eines Ost-West-Kamms auf, südlich findet sich Nahrung und im besten Fall ein Versteck vor Fressfeinden, während die Nordseite durch Verwehungen sich gut eignet, um Schneehöhlen anzulegen.

Bei der Abfahrt kommt dann die sogenannte Trichter-Regel zum Einsatz:

Während in den Bereichen über der Baumgrenze noch freie Fahrt gilt, sollte sich die Abfahrtspur in niedrigen Lagen trichterförmig verengen und einem Abfahrtskorridor annähern, da man hier einen störungsintensivieren Raum (Wohnzimmer der Tiere) befährt.

Tourennachbereitung

Auch in der Nachbereitung kann man sich umweltverträglich verhalten. Auf z.B. Schilder zu Vertretungsverboten, die Schönheit der Natur und Besonderheiten am Wegesrand kann hingewiesen werden. Dafür gibt es in der modernen Welt genug Möglichkeiten durch Social Media und andere Tourenportale. Wichtig ist hierbei, sich immer der eigenen Verantwortung bewusst zu sein und nicht durch z.B. Geotagging für einen großen Besucherstrom in sensiblen Gebieten zu sorgen.


Auf den Weg machen


Zusammenfassung

Umweltschutz beginnt bereits bei der Tourenplanung. Reise öffentlich an und berücksichtige bei der Routenplanung auf der Karte eingezeichnete Schutzgebiete. Viele moderne Hilfsmittel (z.B. offline Karten, GPX-Tracks, etc.) können auch während der Tour unterstützen. Vermeide weitestgehend Geotagging, damit die Naturräume für jede*n einzelne*n Entdecker*in einzigartig bleiben! Und gleichzeitig gilt immer: Safety first!

Was wir tun hat Auswirkungen auf unsere Umgebung, auch wenn wir uns oft nicht bewusst darüber sind.

Für viele ist das der Reiz: den Berg aus eigener Kraft im Einklang mit der Natur erklimmen und sich so das Gipfelerlebnis zu verdienen. Aber fernab von Menschenmassen die Natur zu erleben, ist nur möglich, wenn diese möglichst wenig gestört wird. Es ist also im eigenen Interesse, die sensible Balance zwischen Natur und eigenem Erlebnis zu finden. Indem ihr auf Tour einige Tipps beachtet, könnt ihr Spaß am Naturerlebnis haben und durch respektvollen Umgang sicherstellen, dass diese spektakuläre Umgebung auch für zukünftige Touren erhalten bleibt.

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Lektion: Ökologie + Spezifische Bedürfnisse der Wildtiere


Orientierung

In dieser Lektion bekommst du viel ökologischen Input. Es geht um das Ökosystem Alpen, dessen Höhenstufen, die Artenvielfalt sowie die Anpassung an diesen teilweise extremen Lebensraum.


Fakten

Alpine Höhenstufen

Flora

Pionierpflanzen

Nach zerstörerischen Ereignissen wie z.B. Lawinen- oder Murenabgängen und auf Gletschervorfeldern siedeln sich auf diesen oft sandigen Böden zunächst Pionierpflanzen an. Wenn diese absterben, hinterlassen sie eine Humusschicht, welche wiederum anderen Pflanzen das Wachstum ermöglicht.


Auf den Weg machen

Hier kommen ein paar Aufgaben, um dein Wissen zu testen! Bring zunächst die Höhenstufen in die richtige Reihenfolge und ordne im Folgenden die Pflanzenarten zu!


Zusammenfassung

Alpine Lebensräume

Schnee + Eis

Einige Arten haben sich so gut an die für Menschen teils lebensfeindliche Umgebung angepasst, dass sie hier ihre bevorzugten Lebensbedingungen finden. Beispielsweise entsteht farbiger Schnee durch Algen, die an die Schneeoberfläche treten und sich als UV-Schutz rot färben (“Blutschnee”). Im Tierreich sind es vor allem wirbellose Organismen, die in Schnee und Eis vorkommen (z.B. Springschwänze, Steinfliegen, Spinnen,…).

Schutt + Fels

Auch in diesem Lebensraum gibt es spezielle Anpassungen. So ist zum Beispiel der Gletscher-Hahnenfuß die am höchsten steigende Alpenpflanze (gefunden auf bis zu 4200m). Zu finden ist er oft in Schuttfeldern.

Sogar in Felsnischen und Felsritzen gibt es Pflanzen. Der Steinbrech beispielsweise ist in den Alpen mit bis zu 40 verschiedenen Arten vertreten und kann selbst die kleinsten Felsritzen besiedeln. Dabei bildet er um die Blütenkrone ein grünes Polster, das Feuchtigkeit speichert.

Alpine Gewässer

Von den kleinsten Pfützen bis hin zu großen Bergseen – alpine Gewässer besitzen eine unglaubliche Artenvielfalt. Von Mikroorganismen, über Phyto- und Zooplankton hin zu Amphibien.

Abiotische Faktoren

Das Alpine Klima wird von verschiedenen Faktoren beeinfluss (Quelle: SAC Lebenswelt Alpen)

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Lektion: Infrastruktur für Bergsport


Orientierung

Ob im Sommer Wanderwege, Klettersteige oder im Winter Skipisten, Bergbahnen – diese Infrastruktur wird von Bergsportler*innen genutzt und oft als selbstverständlich angesehen. Deshalb geht es in dieser Lektion darum, ein Verständnis dafür zu entwickeln, welcher Aufwand für die Bereitstellung der Infrastruktureinrichtungen betrieben wird.


Fakten

Skigebiet

In den 1950er Jahren entwickelte sich der Skisport zum Massenphänomen, seit den späten 1960er Jahren fand der Ausbau der Skigebiete im Rekordtempo statt. Im gesamten Alpenraum gibt es heute mehr als 900 Skigebiete. Aktuell stagniert die Zahl der Alpinskifahrer*innen jedoch, unter anderem weil die Schneesicherheit schwindet.

Kunstschnee & Schneedepots

Kunstschnee ist im Grunde ein Gemisch aus Wasser und Luft + Kälte und Energie. Kälte deshalb, weil die künstliche Schneeproduktion lediglich bei Temperaturen zwischen -5 und -10°C wirklich effizient ist. Zusätzlich wird eine relative Luftfeuchtigkeit von mind. 40% gebraucht. Letztlich bedeutet das, dass die beste Zeit für den Betrieb künstlicher Beschneiungsanlagen in der Nacht ist.

Die Schneeproduktion ist sehr energie- und wasseraufwändig, für 3m³ Kunstschnee sind (je nach Bedingungen) bis zu 1m³ (1000 Liter) Wasser nötig. Not-Fun Fact: Die Gemeinde Kitzbühel nutzt knapp 50% ihrer kommunalen Wasserversorgung, um im Winter Schnee zu erzeugen.

Der Energieverbrauch von Schneekanonen variiert auch je nach Modell und Bedingungen. Große Schneekanonen brauchen bis zu 20kW pro Stunde. Dies entspricht etwa dem Energieverbrauch von 200 Stunden Fernsehen. Natürlich bemüht sich die Forschung neue, energiesparende Produkte auf den Markt zu bringen. Paradoxer Fakt ist und bleibt allerdings: Aktuell befeuert die Skiindustrie den Klimawandel, dessen Konsequenzen sie mit der Kunstschneeproduktion begegnen will.

Loipenanlage

Bei der Präparierung von Loipen kommen zwei zusätzliche Komponenten ins Spiel:

  • die natürliche Schneelage in talnahen Gebieten ist mittlerweile oft unzureichend
  • Großer Geräteeinsatz ist zur Spuranlage notwendig, was für weitere Bodenverdichtung sorgt.

Seilbahn

Mit der Erfindung der Seilbahn begann auch die Erschließung der Alpen für eine größere Menge von Menschen. Zum Beispiel hat die Zugspitzbahn eine Kapazität von 580 Personen pro Stunde (Quelle: Eine Seilbahn der Superlative | Zugspitze). Durch diese Massen an Personen kommt es auf dem Berggipfel zu weitreichenden Folgen: Müllverschmutzung, Beschädigung von Vegetation und Störung von Wildtieren durch das Verlassen von Wegen, sowie ein generell erhöhter Besucherdruck.

Klettersteig

Von Naturschützern wird kritisiert, dass der Zugang zu sensiblen Alpenräumen durch die Erschließung mit Klettersteigen für mehr Menschen ermöglicht wird, was wiederum zu einer größeren Belastung bspw. in Felswänden und Gipfelbereichen führt. Gleichzeitig führen Zu- und Abstiege zu abgelegenen Klettersteigen durch sensible Naturräume.


Auf den Weg machen

Teste dein bisheriges Wissen und ziehe die Wörter an die richtige Stelle!


Zusammenfassung

Skitourismus

Die Infrastrukturen des Skitourismus haben die betroffenen Regionen und Landschaften stark geprägt. Mit Skigebietserweiterungen und -zusammenschlüssen in bisher naturbelassenen Räumen setzt sich diese Entwicklung fort. Der Grund für die zahlreichen Kapazitätssteigerungen, Neuerschließungen und Skigebietsverbindungen ist die starke Konkurrenz der Skigebiete untereinander. Mit einem größeren Angebot von Pistenkilometern erhofft man sich einen Wettbewerbsvorteil. Doch die Anzahl der Skifahrer stagniert. Das zeigen die „Skier Days“, die die Anzahl der Gäste erfassen, die an einem Tag ein Skigebiet nutzen. Gleichzeitig sorgt der voranschreitende Klimawandel für eine jährlich abnehmende Schneesicherheit, was dem weiteren Ausbau und Investitionen in Skitouristische Infrastruktur widerspricht.

Klettersteig

In der Folge erklärte eine Projektgruppe des DAV und OeAV das Neubau-Tabu des Grundsatzprogramms als nicht relevant für Klettersteige, da diese nicht der Kategorie „Wege“ zuzuordnen seien.
Im Jahr 2007 verabschiedete die DAV-Hauptversammlung einen „Kriterienkatalog für die Errichtung von Klettersteigen“.
In diesem wird unter anderem gefordert, dass „auch für Alpenvereins-Sektionen die Möglichkeit geschaffen wird, selbst
die Federführung bei der Umsetzung von Klettersteigprojekten zu übernehmen.“
Dieser Kriterienkatalog ist der Maßstab bei allen Neuanlagen von Klettersteigen, die unter Beteiligung von DAV-Sektionen
durchgeführt werden.

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Lektion: Gletscher


Orientierung

Ein Gletscher ist ein gewaltiges Naturphänomen. Millionen Kubikmeter von Eis, die sich über Millionen von Jahren im Laufe der Erdgeschichte vor und zurück bewegten, haben Täler geschaffen und Moränen aufgeschüttet. Gletscherlandschaften bieten uns Bergsteiger*innen Möglichkeiten für Hoch- und Eistouren. Obwohl sie auf den ersten Blick lebensfeindlich wirken stellen Gletscher einen Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten dar.

Besonders durch den Klimawandel sind diese Eisriesen bedroht. Internationale Konsortien von Forschern gehen davon aus, dass die Alpen (je nach Szenario) im Jahre 2100 größtenteils eisfrei sind. Die bayerischen Alpen werden bereits 2030 komplett eisfrei sein (Quelle: Bayerischer Gletscherbericht 2021).

Im Folgenden beschäftigst du dich mit folgenden Fragen: Was ist eigentlich ein Gletscher? Was ist Permafrost? Was sind die Folgen des Klimawandels für Gletscher?


Fakten

Was ist ein Gletscher? Welche Arten von Gletschern gibt es?

Aktuell schmelzen die Gletscher alpenweit. Das hat gravierende Folgen, wie z.B.:

  • Anstieg der Meeresspiegel
  • Störungen im globalen Wasserkreislauf
  • Verlust des Gletschers als Wasserspeicher
  • Verlust des Ökosystems Gletscher als Lebensraum

Weißt du wie ein Gletscher aufgebaut ist? Ordne die Begriffe dem Gletscher-Übersichtsbild zu!

Permafrost

Was ist Permafrost

Permafrost ist definiert als Untergrund, dessen Temperatur für mindestens zwei Jahre ununterbrochen unter 0°C liegt. Permafrost-Böden können sowohl im Boden, im Festgestein oder im Lockergestein vorkommen.

Wenn bedingt durch die globale Erwärmung Permafrost auftaut, hat dies generell Felsinstabilitäten zur Folge. So kann es sein, dass Hütten im hochalpinen Raum ein instabileres Fundament bekommen. Weiterhin können steigende Temperaturen vermehrt Felsstürze verursachen.

Naturgefahren

Im alpinen Raum – ob hochalpin oder in Tallage – kann es zu Naturgefahren kommen. Kennst Du die Bedeutung der folgenden Naturgefahren? Die Antwort findest Du auf der Rückseite der Karten.

Der Klimawandel kann die Anzahl und Intensität der Naturgefahren-Ereignisse erhöhen, u.a. durch z.B. Bodeninstabilität (Permafrost-Tauen), Austrocknung, vermehrte Extremwetterereignisse, usw.

Die Folge kann sein, dass Wege verlegt werden müssen oder Zustiege sich ändern bzw. schwieriger und gefährlicher werden. Dies erhöht die Arbeitsbelastung für Wegewarte und hat natürlich Folgekosten. Deshalb ist es sinnvoll, gezielte Maßnahmen zur Adaptation an den Klimawandel zu ergreifen.


Auf den Weg machen

Hier kannst du dein Wissen zu Gletschern testen und nochmal etwas dazulernen:


Zusammenfassung

Wie du nun gelernt hast, sind Gletscher keine “Eiswüste” sondern ein lebendiges Ökosystem, welches ständig in Bewegung ist. Die Geschwindigkeit der Gletscherbewegung hängt von der Gletschermächtigkeit, dem Gefälle und von der Gletschertemperatur ab.

Es gibt verschiedene Gletschertypen, wie z.B. Blockgletscher, Plateaugletscher, Talgletscher, Vorlandgletscher, Hanggletscher, Kargletscher.

Durch den Klimawandel bzw. die dadurch bedingte Erwärmung steht es leider schlecht um die Alpengletscher. Forscher gehen davon aus, dass im Jahr 2100 der Alpenraum bereits eisfrei ist. Hier ein Beispiel von der Pasterze, dem größten Gletscher Österreichs.

Beim ÖAV findest du eine große Auswahl an Gletscher-Vergleichsbildern von mehreren Jahren (Gletscherarchiv):

01.04.2022 – Gletscherbericht 2020/21 Alpenverein

Im Abschnitt “Statistik” sind die erschreckenden Werte zum Gletscherrückgang in den Alpen zu finden.

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Lektion: Ökosystem Fluss + See

DAV Alpinguide am Staffelsee

Orientierung

Wozu brauchen wir unsere Flüsse? Flüsse und andere aquatische Ökosysteme sind nicht einfach nur schön anzusehen, sie erfüllen wichtige Funktionen für die Menschen und für unsere Ökosysteme: Hochwasserschutz bei vorhandenen Retentionsflächen, Natur- und Lebensraum für verschiedene Arten, Naherholung und Tourismus, Trinkwasser.

Wie überall gibt es auch im Wassersport einige Regeln, an die man sich halten sollte, um diesen Sport auch bestmöglich mit Rücksicht auf Natur- und Umweltschutz auszuüben. Da bei der Sektion München auch Wassersport im Programm ist, findest Du in dieser Lektion einige wichtige Verhaltenshinweise.

Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.

Präambel der europäischen wasserrahmenrichtlinie

Fakten

Auch auf Wasserflächen gibt es Schutzgebiete und Ruhezonen, die man meiden sollte. Vor allem ufernahe Schilf- und Röhrichtbestände sollte man meiden. Röhricht bezeichnet ein Biotop im Flachwasser bzw. im Uferbereich. Diese Biotope sind Lebensort von vielen Vogelarten (z.B. Blässralle und Rohrsänger) aber auch Amphibien und Lurche laichen in dieser Zone unter Wasser.

Darüber hinaus sollten Kiesbänke und Inseln nicht betreten werden. Vor allem auf Kiesbänken sind oft Nester von Bodenbrütern. Durch die hervorragende Tarnung der Gelege werden diese leider oft unbewusst zerstört.

Flussregenpfeifer

Der Flussregenpfeifer lebt auf Kiesbänken in Flussläufen und legt seine perfekt getarnten Eier in kleine Mulden. In den Monaten April bis Juli findet die Fortpflanzung statt, die Brutzeit beträgt ca. 24 Tage. Speziell in diesen Monaten ist Rücksichtnahme von Wassersportler*innen und Tourist*innen in Wildflusslandschaften gefragt.

Deutsche Tamariske

Die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) ist eine in Deutschland vom Aussterben bedrohte Pflanze und gilt als Charakterart von wildfluss- und wildbachnahen Fließgewässern Europas. Sie wurzelt mit langen Pfahlwurzeln im lockeren, sandigen Boden und braucht regelmäßige Hochwasserereignisse.

Kanurichtlinien an der Isar

Das Kanu- und vor allem Schlauchbootfahren an der Isar nahm im Laufe der letzten Jahre sehr stark zu. Damit einher ging auch ein sehr großer Einfluss auf die Naturlandschaften. Deshalb entschloss sich das Landratsamt Wolfratshausen im Jahr 2019 dazu, das Befahren zu regulieren.

  • „(6) Das Befahren der Isar ist nur im Zeitraum von 01. Juni bis 15. Oktober zulässig. Im Abschnitt der Isar ab Bad Tölz bis zur Landkreisgrenze (Isarbrücke bei Schäftlarn / Dürnsteinerbrücke) ist das Befahren der Isar nur im Zeitraum von 01. Juni bis 31. Dezember zulässig.
  • (7) Das Befahren der Isar ist nur von 7:00 Uhr bis 20:30 Uhr zulässig.“
  • Die neue Verordnung für die Isar auf dem Gebiet des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen beinhaltet auch strenge Verhaltensregeln für Schlauchboot-, aber auch Kajak- und Kanufahrer sowie Stand Up Paddler.

Auf den Weg machen

Die Ressource Wasser ist im Alpenraum extrem wichtig, vor allem zur Energiegewinnung durch Wasserkraft. Allerdings werden für den Ausbau der “grünen” Energie oft Naturräume zerstört und Landschaften komplett umgebaut. Ein weiterer Eingriff in das Ökosystem ist oft die Ableitung von Wasser aus natürlichen Alpenflüssen zur Energiegewinnung, wie z.B. an der Isar zwischen Krün und dem Sylvensteinspeicher. Aufgrund der Ableitung eines großen Teils des Wassers am Krüner Wehr fehlt die notwendige Gestaltungskraft des Wassers, die Dynamik und das Geröll in Fluss und Aue. Weidengebüsche breiten sich aus und zwängen den Fluss immer mehr in ein Korsett. Die offenen Kiesflächen mit ihren spezialisierten Tier- und Pflanzenarten gehen zunehmend verloren, wie Forscher*innen nachgewiesen haben (WWF Alpenflusslandschaften).


Zusammenfassung

Die letzten frei fließenden Flüsse der Erde sind bedroht. Die menschliche Lebensweise hat den weltweiten Verlust der Artenvielfalt von fluviatilen Ökosystemen zur Folge. In der aktuellen Klima- und Biodiversitätskrise ist der Fluss als natürlicher Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen von großer Bedeutung. Genau hier kann jeder einzelne Ansetzen. seid rücksichtsvoll bei euren Aktivitäten, plant die Anreise umweltfreundlich und engagiert euch proaktiv für den Erhalt unserer Gewässer.

© 2022 Sektion München des DAV e.V.

Template: Lektion Nationalpark Copy


Orientierung

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Fakten

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Auf den Weg machen

Platzhalter: Statt diesem Text bitte an dieser Stelle die Inhalte für den Punkt „Auf den Weg machen“ eintragen.


Zusammenfassung

Platzhalter: Hier steht später der eigentliche Inhalt für den Punkt „Zusammenfassung“.


Lektion: Stützpunkt


Orientierung

Nachhaltigkeit auf Hütten

Jede*r Bergsteiger*in wird früher oder später eine Hütte besuchen. Vor allem für längere alpine Touren ist ein Stützpunkt als Ausgang für Unternehmungen ein Muss. Und auch hier hinterlassen wir als Bergsport Treibende unsere Spuren.

Wusstest du zum Beispiel, dass der DAV im Grundsatzprogramm auf den Bau neuer Hütten verzichtet? Lediglich Ersatzbauten bzw. Maßnahmen zur Erhaltung.

Obwohl bzw. genau weil Hütten per se bereits eine Insellage haben, stellt sich die Frage: Wie können wir unseren Aufenthalt am Stützpunkt nachhaltiger gestalten? In dieser Lektion erfährst du mehr über Nachhaltigkeit auf Hütten.


Fakten

Umweltgütesiegel? So schmecken die Berge? Vielleicht habt ihr das ja schon mal gehört oder eines der Schilder neben dem Eingang zur Hütte gesehen. Mehr über diese zwei Hüttenauszeichnungen erfahrt ihr im Folgenden.

Umweltgütesiegel

Umweltgerechter und energieeffizienter Hüttenbetrieb wird beim Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenverein durch ein Siegel gekennzeichnet. Die Verleihung des Siegel soll Hüttenpächter*innen motivieren, ihren Betrieb nachhaltiger zu gestalten. Erst nach einer umfangreichen Prüfung des Hüttenbetriebes entscheidet eine Jury.

Grundvoraussetzungen sind:

  • Die Identifikation der Hüttenwirtsleute mit der Hütten- und Tarifordnung sowie den Leitbildern der Alpenvereine
  • Umweltgerechtes und energieeffizientes Betreiben der AV-Hütte

Kriterien für dieses Siegel sind u.a. die folgenden:

  • Abfallwirtschaftskonzept muss vorliegen
  • Energieerzeugung möglichst durch regenerative Energieträger
  • Durchflussmenge von Wasserhähnen und Duschen begrenzen
  • Abfalltrennung + Kompostierung
  • Schulung der Mitarbeiter
  • Hüttenbau und Architektur (klimagerechtes Bauen)

So schmecken die Berge

Regionale Kreisläufe zur Beschaffung von Lebensmitteln mit bestenfalls Bio-Zertifizierung – das sind die Kriterien der Initiative “So schmecken die Berge”. Mit dem Slogan “Echt gut – echt aus der Region” wird einerseits dem Hüttengast ein gutes Produkt auf den Teller geliefert und gleichzeitig die regionale Wirtschaft gestärkt, die Erhaltung der alpinen Kulturlandschaft gefördert und ein schonender Umgang mit Ressourcen unterstützt.

Kriterien für dieses Siegel sind die folgenden:

  • Lebensmittel stammen aus einem Radius von 50 km
  • Erzeuger*innen: 1. Priorität Regionalität, 2. Priorität Bio & Fair
  • mind. 3 Gerichte müssen aus regionalen Wirtschaftskreisläufen stammen und die Produzierenden in der Speisekarte angegeben werden
  • regionales Getränkeangebot
  • saisonabhängig wechselnde Speisekarte

Auf den Weg machen

Die Hütte

Klicke auf die ? um mehr über verschiedene Bereiche einer Hütte zu erfahren.


Zusammenfassung

Die Sektion München hat mit einem Forschungsprojekt mehrere Hütten auf deren Nachhaltigkeit untersucht

Ergebnisse und mehr Infos unter:

https://www.alpenverein-muenchen-oberland.de/anah

Verhalten auf Hütten

  • Wegegebote beim Zustieg einhalten, keine geschützten Pflanzen pflücken
  • Müll wieder mit runter nehmen
  • Hüttenruhe einhalten
  • Sparsamer Umgang mit Ressourcen
    • Wasserverbrauch minimieren
    • Stromverbrauch reduzieren
    • Essen bewusst wählen (brauche ich eine Halbpension?, muss es immer Fleisch sein?

Biwakieren

Im Folgenden Video erfahrt ihr alles zum Thema “Wo darf ich übernachten?”/Kampieren/Biwakieren:

Regelungen für Bayern ab Minute 5:10 , für Tirol ab Minute 5:46

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